Narzissen in voller Blüte

11 März 2012

 
In diesen letzten Tagen des Winters und von Anfang Februar bis Mitte März, wenn die Knospen der Laubbäumen noch nicht erblüht sind, können wir an den Ufern unserer Flüsse diese unverwechselbaren schönen Blumen sehen: die Narzissen.

Bild der Narcissus asturiensisAuch bekannt in der galicischen Sprache als amarelles, bildet sie die Gattung Narcissus in der Familie der Amaryllidoideae. Der natürliche Verbreitungsschwerpunkt liegt auf der iberischen Halbinsel und hat zahlreiche endemische Arten. In Galicia können wir fünf Arten finden, welche durch ihr Aussehen leicht zu unterscheiden sind.

Welche dieser fünf Narzissen können wir in As Mariñas sehen? Diese Saison haben die Mitarbeiter des Fragas do Mandeo unser unfangreiches Flussnetz auf Narzissen untersucht, von denen drei von ihnen als gefährdet katalogiesiert sind und ihre Verbreitung in der Region wenig bekannt ist.

Bild der Narcissus cyclamineusDie Narcissus cyclamineus ist unverwechselbar. Seine Tepalen (so benennen die Botaniker ihre Blütenblätter, da sie sich nicht von den Kelchblättern unterscheiden) sind von einer intensiven gelben Farbe und sie drehen sich nach hinten, so dass sie von der Blumenkrone (diese Art Trompete, die die Narzissen kennzeichnet und in diesem Fall die Form eines Rohres hat) trennen. Wir fanden sie an sehr wenigen Orten, aber dort war sie reichhaltig. Sie ist in Galicia und Nordportugal endemisch, die Verbreitung in unserem Land ist jedoch wenig bekannt.

In Gegensatz dazu haben wir öfter die Narcissus asturiensisgefunden, auch sehr reichlich an den Orten, wo es vorhanden ist. Es konnte dann aus der Ferne erkannt werden, aber gleichzeitig auch nicht in langen Flussabschnitten mit scheinbar optimalen Lebensräumen. Trotz seiner geringer Größe wie die N. cyclamineus hat sie das typische Aussehen einer Narzisse.

Bild der Narcissus bulbocodiumDie dritte Art Narzissen, die wir gesucht haben, die Narcissus bulbocodium, ist wirklich einzigartig. Sie zeichnet sich durch seine unverhältnismäßig große Krone aus, daher wird sie in der Umgangssprache “Trompeten förmige Qualle” genannt. Es ist auch an den Flussufern neben der N. cyclamineus und der N. asturiensis zu sehen. Ihr Lebensraum ist vielfältig. In der Tat haben wir sie in Wiesen und Eichenwäldern, entfernt von Gewässern, gefunden.

Etwas später blühte die Narcissus triandrus. Sie ist nicht selten, da wir sie sogar an den Straßenrändern gesehen haben. Dennoch ist sie nicht so leicht wie die oben erwähnten zu finden. Es hat eine diskretere helle Farbe, die aus der umgebenden Vegetation kaum hervorsticht. Sie ist in der nördlichen Hälfte der Iberischen Halbinsel endemisch.

Die galicischen Narzissen sind durch regionale, nationale und europäische Vorschriften geschützt. Im Catálogo Galego de Especies Ameazadas (Galicischer Katalog der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten) werden die N. cyclamineus, die N. asturiensis sowie die Unterart nobilis der N. pseudonarcissus als bedroht eingestuft. Die drei sind auch im Anhang II des Habitats Directive, die N. triandrus im Anhang IV und die N. bulbocodium im Anhang V.

Die Gattung Narcissus ist noch im Prozess der Artbildung, d. h. in dem Entwicklungsprozess, der durch Differenzierung zur Bildung neuer Arten führt. Obwohl wir oben sagten, dass die Narzissen durch ihr Aussehen leicht zu identifizieren sind, sind sie für Taxonomisten (Fachleute für die Klassifikation der Lebenswesen) eine komplexe Gattung, bei deren die Definition der unterschiedlichen Arten noch nicht feststeht. Das ist ein weiterer Grund dafür, dass wir uns um ihren Schutz im Gebiet As Mariñas kümmern.


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